Satyricon (vormals Casa Elisabeta)
Benotung: 8/10
Im antiken „Satyricon“ geht’s um die Sprachvirtuosität Petrons. Zur Zeit Neros, schrieb dieser über einen neureichen Freigelassenen genannt Trimalchio, der seine Gäste mit raffinierten Speisen zu beeindrucken versuchte. Abstoßend und gleichzeitig belustigend wirkt die Inszenierung seiner eigenen Beerdigung gegen Ende des Gastmahls. Das Werk endet mit dem Testament des Dichters Eumolp, der seinen Erben abverlangt, seine Leiche zu essen… Im Bukarester Restaurant „Satyricon“, dieser Name kommt im Gastgewerbe relativ oft vor, von Mallorca bis Rio de Janeiro, unweit vom jüdischen Friedhof geht es aber friedlich vor. Ich habe das Haus, zusammen mit meinem Freund und Journalist Razvan Haritonovici betreten und mir haben die fast menschengroßen Photos der Karikaturen des bekannten satirischen Blattes „Academia Catavencu“ gut gefallen. Die Luft war zwar ein bisschen Dick, vielleicht gehörte das zum bunt gemischten Allerlei in der „Satyricon“ eben dazu. Das kleine Haus (52 Sitzplätze; Parkplatz schwierig zu finden!) gehört dem Duo Cristian Lulache und Serban Alexandru Slavescu, der auch als (talentierter) Koch fungiert. Nichtrauchersalon vorhanden. Das nur in rumänischer Sprache vorhandenen Menü überrascht mit einem Verkostungsanbot (12 kleine Happen mit Kaviar, Saint Jacques Muscheln, Sardinen mit Tamarind Sauce, Langoustinen mit Mango, inkl. ausgefallener Nachspeise wie chili – Schokolade Parfait usw.) für RON 240,- Die Kneipe ist täglich zwischen 11.00 – Mitternacht offen und gilt als exquisit kulinarische Herberge für viele hochrangige Ministerialbeamte und Politiker der regierenden PDL. Razvan wollte unbedingt, dass ich seinen Black Angus Lieblingsrindsteak (300 g ohne Knochen, für nicht weniger als RON 90,-) verkoste. Ich habe die Mahlzeit genossen und empfehle auch das Restaurant. Bleibe dennoch ein OSHO – Fan, die Rindkneipe in Bukarest (siehe dazu ADZ/ Alex geht aus). Exzellent ist auch Foie Gras mit Risotto und edlem Safran, 150 g. kosten RON 45. Salate, frisch & knackig. Reservierung auch zu Mittagszeit empfohlen!
(Cronica gastronomica saptamanala “Alex geht aus!” a lui Alex Todericiu in Allgemeine Deutsche Zeitung)